[fli4l] DSL Failover
Christoph Schulz
fli4l at kristov.de
Di Feb 2 22:38:13 CET 2016
Hallo!
Markus Homburg schrieb:
> Bin nicht der Spezialist, aber wo liegt denn die Schwierigkeit dabei,
> man muss doch "nur" schauen, ob der Circuit eine Verbindung zu einem
> extern Server (ping) aufbauen kann und schaltet dann ggf. um!?
Und dann? Wann schaltest du zurück? Das ist IMHO die größte Schwierigkeit --
der fli4l müsste regelmäßig den höherpriorisierten Circuit wählen und
prüfen, ob die Verbindung wieder steht. Also quasi automatisches Failover
mit Rückfahrkarte.
Abgesehen davon hat Kay die anderen Probleme gut wiedergegeben: Einen
externen Server erfolgreich anpingen ist zwar wohl die beste Möglichkeit,
einen Funktionstest durchzuführen, sagt aber nichts darüber aus, ob du
wirklich das ganze Internet erreichen kannst. Es gibt Routing-Störfälle (hat
es bei mir z.B. beim IPv6-Tunnel gegeben, siehe [1]), da kannst du ganze
Subnetze nicht erreichen -- viele andere Subnetze aber schon.
[1] https://www.sixxs.net/tickets/?msg=tickets-7680622
Sprich: Eine ideale Lösung gibt es hier nicht, und man muss evtl. den
Benutzer um Hilfe bitten, damit er seine "Wunschhosts" als Ping-Ziele
hinterlegen kann. Ein weiteres Problem, das man bedenken muss, ist die
Frage, wie man die Verfügbarkeit von IPv4 vs. IPv6 bei Dual-Stack-
Anschlüssen handhabt. Wann gibt es ein Failover? Nur wenn ein Layer-3-
Protokoll "streikt"? Wenn beide streiken? Will man ein "partielles" Failover
(z.B. von nativem IPv6 zum 6in4-Tunnel), wenn nur das IPv6-Protokoll nicht
mehr geht? Und nicht zuletzt steht die Frage im Raum: Wie lässt sich das
Ganze flexibel, aber nichtsdestoweniger verständlich und übersichtlich
konfigurieren?
Ein automatisches Failover hat also einige Probleme zu lösen. Und
schließlich muss sich jemand hinsetzen, das Ganze implementieren und testen.
Viele Grüße,
--
Christoph Schulz
[fli4l-Team]
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