[fli4l] Umstieg von ISDN + DSL auf DSL mit VoiceIP

Friedrich Bartel FrBartel at hotmail.com
Do Mai 2 14:57:05 CEST 2013


Am 01.05.2013 00:11, schrieb Artur Kawa:
> Hallo,
>
> momentan habe ich einen mehrere Jahre alten Vertrag, der
> zwei ISDN-Leitungen mit 3 MBit DSL beinhaltet.
>
> Ich habe insgesamt 10 Rufnummern auf die ISDN-Leitungen
> geschaltet.
>
> Eine Telefonanlage verteilt die ISDN-Leitung auf mehrere
> Analoge Telefone.
Kannste mit VoIP und 10 Rufnummern bei DSL-3000 knicken, auch wenn das
T verspricht, gegenüber den anderen den Sprachraum vom Internet zu
trennen, sodass keine Störungen (Knacken, Hall, Echo,
Verbindungsabbrüche) entstehen können.

Das T wird dir alle Rufnummern bis auf zwei wegnehmen, weil es ein
neuer Vertrag ist. Die Begründung wäre: Mit 10 Rufnummern und zwei
Amtsleitungen gehen nur zwei Gespräche gleichzeitig. Außer du hast
einen Muliplexer im Keller, wie er in Firmen mit ISDN üblich war.

Zum anderen werden dann wieder Telefonnumernblöcke frei die das T
braucht.
>
> Ausserdem habe ich im Router eine ISDN-Karte von AVM
> (Fritzcard PCI) installiert, welche mir einen Fax-Empfang
> und -Versand mit Hilfe von den FLI4L OPTs ermöglicht.
>
> Des Weiteren hängt ein DSL Modem zwischen dem
> FLI4L und dem Splitter, um den Internet-Zugang zu
> realisieren.
>
> Also alles ein ziemlich typisches Szenario, welches vor
> ca. 10 Jahren üblich war und auch heute meine
> Bedürfnisse abdeckt.
Dito.
>
> Nun soll die Telekom die Flatrates drosseln, was mir
> gar nicht gefällt.
Sie drosselt bei notorischen Powersaugern mit den fetten Leitungen
zuerst und nicht bei ernsten Kleinkunden, die normalen Internetverkehr
pflegen.

Was erwartet du dann bei einer umgeschalteten DSL2000 Leitung mit 10
VoiP Rufnummern an Download? Da kommt nichts bei rum.

> Weiters soll die Telekom die alten
> ISDN-Anschlüsse auf reine DSL-Anschlüsse mit Voice-IP
> umstellen. Ist bei mir noch nicht angekündigt, aber irgendwann
> wird das kommen.
Bis 2018 sollen alle 11 Millionen Kunden mit Zwang umgeschaltet werden, 
weil der Staat es so will und sich NG wie saures Bier bisher 
vermarktete. Eine Million NGN Kunden denen das nicht klar war, von 11
Millionen können nicht irren.

> http://www.heise.de/newsticker/meldung/Telekom-Flatrate-Kappung-fuer-alle-Kunden-Managed-Services-fuer-alle-Anbieter-1854254.html

Zumindest glauben sie das, bis dahin haben sie Millionen Kunden
verloren, weil die sich nicht gängeln lassen.

Der Witz an der Sache ist das (Bundes)Behörden nicht auf VoIP umstellen.
Warum also nur der Bürger?

Das liegt wohl auch an unseren Angstpolitikern, die jeden Bürger
überwachen wollen. Denn VoIP ist der am leichtesten zu überwachbare
Anschluss und schon hat man einen Lauscher der GTAZ aus Berlin im
Hintergrund. Oder einen Kameraden der Abteilung Horch im Osten bzw. der
Abteilung Mickeymouse im Westen vom BKA. Je nach dem wo man wohnt.

Analog und ISDN-Anschlüsse sind einfach aufwändiger zu überwachen.
>
> Ein Wechsel zu einem der Wettbewerber ist sicher möglich,
> doch wenn die Vermittlungsstelle kein ISDN mehr
> unterstützen wird, wird auch ein Wettbewerber in der
> ländlichen Gegend kein ISDN anbieten können.
Sagt wer?

Wenn Alice, Vodafone, 1&1 vor Ort sind, mieten sie auch die
entsprechende Technik mit. Die Telekom mustert nichts aus, denn der 
Bürgermeister im Ort hat echtes ISDN und die Alarmsirenen laufen zum
Teil über Analogleitungen.

Zudem gibt es im Westen geheime Telefon-Netzwerke und Infrastrukturen
des Bundes. Sie dienen dem möglichen Katastrophenfall, wenn die
offiziellen Leitungen bereits gestört oder zerstört wurden. Dort wird
man kein unsicheres und leicht störbares VoIP einsetzen sondern
ewährte Technik.
>
> Bei DSL-Ausfall kann ich jetzt auf ISDN-Fallback zurückgreifen.
Gab es das schon?
>
> Später wird das nicht mehr gehen. Wenn ein DSL Anschluss
> mit Voice-IP ausfällt, funktioniert weder Internet, noch
> telefonie. Ein Notruf mit Festnetz ist dann nicht Mal mehr
> möglich.
Da darf man sich bei den Handyoten bedanken. Telefonzellen verschwanden
mit Einzug der Mobilfunktechnik immer häufiger aus dem Stadtbild,
selbst die Björn Steiger Stiftung hat die Notrufsäulen an den
Bundesstraßen außer Dienst gestellt.
Begründung: Fast jeder hat eine tragbare Telefonzelle immer dabei.

Gegenargument zum nicht umschalten auf VoIP sind immer noch
leitungsgebundene Notrufsysteme für Senioren. Die funktionieren auch
mit VoIP nicht.

Darüber hinaus wird es schwierig, den sparsamen Senioren zu erklären,
warum der stromfressende Kasten (Fritzbox und VoIP) da jetzt Tag und
Nacht an sein muss, damit die Tante Frieda oder der Enkel Olaf auch
anrufen kann.
>
> Es stellen sich mir fragen auf, wie das dann weiter gehen
> soll. Meine Telefonanlage wird vermutlich zum Alteisen
> gehören. Wie ist es mit den FAXen?
Unterschiedlich.

Laut c´t kann VoIP das Faxen massiv stören: Je nach Anbieter, Technik
und Leitungsqualität reichen die Resultate von "es geht überhaupt
nichts" über "nie mehr als zwei Seiten" bis "klappt einfach".
> http://www.heise.de/ct/artikel/Fax-trotz-VoIP-821491.html

Imho hat sich nach vier Jahren nach erscheinen des Artikels da auch
nicht viel geändert.

> http://forum.telekom.de/foren/read/service/dsl-festnetz/telefonie/fax-over-voip-t-38,439,9389299,11074974.html

Frage einen Nachbarn im Ort (selbe Straße, gleicher Anbieter) der VoIP
hat und klemm dein Fax dort an die Leitung Schicke 10 Seiten weg und
schau wie es ist.
>
> Wie wird das FLI4L Betriebssystem künftig weiter entwickelt,
> um auf die Entwicklung nur DSL-Anschluss mit Voice-IP,
> zu reagieren?
Genauso wie mit Kabel-Routern.
Da läuft das ganze schon und der FLi4l ist nur DHCP-Client.
>
> Ein Fallback wäre dann ja statt auf ISDN, auf Mobilfunk
> möglich.
>
> Hat sich jemand bereits zu diesem Thema Gedanken
> gemacht?
Ist das sinnvoll, dass die ganze Familie bei Netzausfall übers Handy
ins Internet leiert?

Jeder hat doch sicher eines und sollte auch mächtig genug sein, wie man
das an sein Notebook als Modem klemmt? Bzw. man könnte das bereits
heute so einrichten.

Selbst dann ist dann der Spaß nach ein paar Tagen vorbei, weil das auch
keine Flatrate ist, sondern nach Volumenkontingent abgerechnet wird.
Und das wird nach Überschreitung teuer, bzw. der Anbieter drosselt auf 
GSM. Viel Spaß.

Letztendlich bestehe auf deinen ISDN-Anschluss wie er ist und sag
denen, dass du ein Seniorennotrufsystem hast.
>
> Gruss
> Artur

Friedrich


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