[Eisfair] [e1] eiskernel 4.1.2 (Status 'unstable') verfügbar - 4.9er Kernel für eisfair-1
Thomas Bork
tom at eisfair.org
Mo Nov 25 22:50:50 CET 2019
Hi @all,
ab 23:45 Uhr ist eine Version 4.1.2 von eiskernel mit dem Status
'unstable' für eisfair-1 verfügbar.
Das ist das erste eiskernel-Paket für eisfair mit einem 4.9.y-Kernel.
Vorab gab es mehrere interne Versionen für das Test-Team, in denen wir
versucht haben, alle möglicherweise auftretenden Probleme beim Umstieg
zu erkennen und zu beseitigen. Trotzdem vorab diese Warnung:
1.
Installiert das Update nur auf Systemen, für die Ihr eine Sicherung
parat habt!
Der Status ist 'unstable'. Es ist trotzdem toll, wenn Ihr (nach einer
Sicherung des Alt-Systems natürlich) testet :-)
2.
Vergewissert Euch, dass von Euch verwendete externe Module für diesen
Kernel noch existieren. Im Vergleich zu älteren Kerneln und bedingt
durch den Wechsel der Kernel-Linie sind einige externe Module für
AVM-Hardware weggefallen, was aber aufgrund abnehmender Relevanz von
ISDN wahrscheinlich keine Rolle mehr für Euch spielen wird.
Die grösste Hürde für den Umstieg war die Vorbereitung auf den
gewünschten Wegfall der alten IDE-Treiber mit dem Namens-Schema
/dev/hdX. Dazu waren einige Änderungen nötig:
udev musste beigebracht werden, Einträge unter /dev/disk/by-id und
/dev/disk/by-uuid für alte IDE-Treiber zu schreiben, damit der
Bootmanager lilo die Devices findet, auch wenn sie nicht mehr /dev/hdX
heissen. Die lilo.conf musste beim Kernel-Update umgeschrieben werden,
damit sie statt mit Device-Namen mit by-id und by-uuid arbeitet. Die
/etc/inittab musste umgeschrieben werden, damit nötige Partitionen
anhand der UUID und nicht des alten Namens /dev/hdX gefunden werden. Die
initramfs, aus der das System startet, musste umgearbeitet werden, damit
sie mittels udev die nötigen Treiber als Ersatz für den ehemals fest
eingebauten IDE-Treiber findet. Die Kernel-Pakete mussten umgearbeitet
werden, damit sie von und zu /dev/disk/by-id und /dev/disk/by-uuid
konvertieren könnten usw.
Inzwischen hoffen wir, dass der Umstieg schmerzfrei gelingt. Sollten
bestimmte Gegebenheiten auf Euren Systemen nicht existieren, haben wir
versucht das abzufangen, z.B. mit Tests im Kernel-Update. Hat jemand
Änderungen des base-Updates an der inittab rückgängig gemacht und
mountet dort /dev/hdX-Devices statt UUIDs mit der Option auto, dann wird
das Kernel-Update sich nicht installieren lassen.
Existiert kein by-id oder by-uuid-Eintrag, wird das Kernel-Update sich
nicht installieren lassen...
Weitere mögliche Probleme und Lösungen (z.B. eine zu kleine
/boot-Partition für den erhöhten Platzbedarf von Kernel und initramfs)
hat Marcus unter
https://web.nettworks.org/wiki/display/e/Anmerkungen+zum+Wechsel+vom+3.16er+zum+4.9er+Kernel
zusammen getragen. Schaut bei Problemen bitte zuerst dort hinein!
Nun die übliche Kurzfassung:
Intern wird hierfür der Kernel 4.9.196 aus der Longterm-Kernel-Serie 4.9
verwendet.
Siehe dazu:
https://www.kernel.org/category/releases.html
Obwohl der Kernel die PTI-Patches enthält, werden diese bei uns nicht
aktiv, da die bisherige Implementation nicht bei 32-Bit-Kerneln greift.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernel_page-table_isolation
Dieser Kernel wird in 3 Varianten angeboten (alle 32-Bit):
1. SMP
2. PAE
3. VIRT
Der SMP-Kernel unterstützt Systeme mit einem oder mehreren Prozessoren
und Prozessoren mit einem oder mehreren physikalischen oder virtuellen
Kernen.
Der PAE-Kernel ist der SMP-Kernel plus PAE und Sparse-Memory-Model. Die
CPU muss die Features cmov und pae unterstützen - das wird bei der
Installation überprüft.
Ein emulierter mathematischer Co-Prozessor (CONFIG_MATH_EMULATION) ist
nur noch bei SMP gesetzt (um auch alte 486 ohne Co-Prozessor zu
unterstützen). Ab PAE ist sowieso immer ein solcher Co-Prozessor
vorhanden, PAE und VIRT bringen die Emulation deswegen bei uns nicht mit
- das spart Platz.
Ab PAE ist das NX-Bit gesetzt, PAE und VIRT sind somit sicherer als SMP.
Ab PAE ist ausserdem CONFIG_TRANSPARENT_HUGEPAGE gesetzt.
Wenn man einen Prozessor verwendet, der cmov und pae unterstützt und
wenn man noch dazu mehr als 4GB RAM ansprechen möchte, sollte man also
die PAE-Variante installieren.
Der VIRT-Kernel sollte alle notwendigen Features mitbringen (die die
verwendete Kernel-Version anbietet), um als Gast-Kernel auf
Virtualisierungs-Systemen zu laufen. Er ist der PAE-Kernel, erweitert um
Funktionen für Xen, KVM und Hyper-V.
Diese Kernel-Pakete lassen sich auf allen Systemen mit laufendem Kernel
3.2.xx-eisfair-1, 3.16.xx-eisfair-1 und 4.9.xxx installieren.
Beim Update von einem älteren Kernel als 4.9.196-eisfair-1 aus wird *bei
genügend Platz in /boot* ein lilo-Start-Eintrag für diesen Kernel
erzeugt, wenn noch kein Backup unter /boot existiert, um problemlos
diesen alten stabilen Kernel booten zu können. Beim Update von
4.9.196-eisfair-1 aus werden alle alten Kernel samt der Fallbacks
gelöscht, wenn dieser Kernel den stabilen Status erreicht.
Denkt daran, eventuell bei Euch installierte kernel-abhängige Treiber
(z.B. die AVM- und Dahdi-Module) für diesen Kernel vorher zu
installieren, da der Name sich geändert hat!
Zu den angegebenen eiskernel-Namen (z.B. 4.9.196-eisfair-1) und den
darin enthaltenen Versionen siehe [1].
Änderungen zum stabilen eiskernel 3.48.0:
=========================================
- Name auf 4.9.196-eisfair-1 geändert (war 3.16.74-eisfair-1).
- Alle Patches bis zu 4.9.196 integriert (war 3.16.74).
- Update intel microcode-20190918.tar.gz -> microcode-20191115.tar.gz.
- Update AMD microcode für Processor-Familie 17h.
- /tmp/scsi.list wird nicht mehr verwendet.
- info-Dateien sind jetzt mit sha256sum versehen.
Dieses Paket bei https://pack-eis.de:
=====================================
PAE : https://www.pack-eis.de/index.php?p=34652
SMP : https://www.pack-eis.de/index.php?p=34653
VIRT: https://www.pack-eis.de/index.php?p=34654
Gleichzeitig wird wie gewohnt auch das Paket eiskernel-dev mit den
Quellen passend zu diesem Kernel freigegeben.
Änderungen zum vorherigen stabilen eiskernel-dev 3.48.0:
========================================================
- Basiert auf 4.9.196 (war 3.16.74).
- Setzt installierten eiskernel 4.9.196 voraus.
- Lädt 4.9.196 herunter (war 3.16.74).
Dieses Paket bei https://pack-eis.de:
=====================================
https://www.pack-eis.de/index.php?p=34655
Der Kernel 3.16.74:
===================
https://git.kernel.org/pub/scm/linux/kernel/git/stable/linux-stable.git/log/?id=refs/tags/v4.9.196
[1]
Übersicht der 4.9er eiskernel-1-Pakete:
=======================================
eiskernel-Vers.| eiskernel-Name | Patchlevel Vanilla
_______________________________________________________
4.1.2 | 4.9.196-eisfair-1 | 4.9.196
Ich danke allen Mitgliedern des Teams für Tests und Unterstützung und
wünsche allen Anwendern weiterhin viel Spass mit eisfair!
Das Posting geht parallel an spline.eisfair und spline.eisfair.dev.
Produktive Rückmeldungen bitte an spline.eisfair.dev.
--
der tom
[eisfair-team]
Mehr Informationen über die Mailingliste Eisfair