[Eisfair] Diskussionen wo führen: öffentlich vs. nichtöffentlich
Hans-Georg Kiefer
HansGeorg at edv-einsteiger.de
Sa Feb 20 23:09:22 CET 2016
Hallo, Gemeinde.
Ich schenke mir an dieser Stelle mal ausnahmsweise die Quotes.
In der Annahme, dass mir hierfür keiner den Kopf abreisst...
Aus den hier geposteten Beiträgen destilliere ich mir mal Folgendes:
Ich kann alle Meinungen beider Seiten nachvollziehen. Wie im wahren
Leben besteht die beste Lösung vermutlich aus einem gesunden Mittelwert.
Da bisher kein einziger Beitrag von einem "Aussenstehenden" aufgetaucht
ist, obwohl diese Diskussion (korrekterweise) öffentlich geführt wird,
darf ich mal meine Sicht auf dieses Projekt 'eisfair' schildern.
Eisfair hat mir vor 9 Jahren den Weg zu Linux eröffnet ohne zuvor auch
nur den geringsten Plan von Servern, Netzwerken und Linux gehabt zu
haben. Dies allein verbindet mich recht leidenschaftlich mit Eisfair.
Ich weiß, was ich bis heute über oben genannte Bereiche gelernt habe und
wo ich mich bzgl. meiner Kompetenzen einzuordnen habe.
So weiß ich, das ich niemals das Zeug dazu haben werde, Paket-Entwickler
zu werden.
Allerdings hängt das Herz sehr an eisfair und deshalb treibe ich seit 9
Jahren einen recht hohen Ausfwand bei meinen Testumgebungen.
Zwei physikalische Rechner mit einmal aktueller Hardware, auf die immer
ein neues, blankes E1 installiert wird, und ein System, das etwas
betagter sein kann, auf dem seit nun 5 Jahren ein E1 mit den Updates
wächst. Die Auswahl der Pakete entspricht dem, was für _mich_ nützlich
erscheint. Damit wären wir beim Punkt 1.
Kein Tester des Teams kann ein ganzes Multiversum an Möglichkeiten
ertesten, da die Menge an Paketen in Kombination mit Alt- und Neu-
Zuständen gewaltig ist. Hier kann auch nur eine große Anzahl an
"Otto-Normal-Testern" genügend Bandbreite bieten. Das setzt vorraus,
dass diese sich auf Wunsch über Stände der Entwicklung und Planungen im
Vorfeld informieren können.
Punkt 2
Gewachsene Strukturen sind nie die Schlechtesten.
Die von mir beobachtete Veränderungen dieses Projektes bzgl.
Öffenlichkeitsarbeit habe ich einerseits mit Freude, andererseits mit
Sorge zur Kenntnis genommen. Wenn ich die Bedeutung von 'eis' und den
Anspruch des eis-Servers als Paket-Basiertes System, dem technisch
interessierten User Komfort und Sicherheit zu bieten, geht die
Schnittstelle zu diesem User einen eigfenen Weg.
IRC, Forum, Newsgroups, svn, Website, Bugreporter überfordern mich
endlos und verbrennen Resourcen für Verwaltung und Pflege, wenn an all
diesen Stellen absolute Transparenz herrschen soll. Kostbabre Zeit, die
in das Projekt ansich fliessen sollten.
Also hier und da eine kleine Anpassung bei der Kommunikation mit der
öffentlichen Newsliste sind ohne Mehraufwand denkbar und wünschenswert.
Die Orientierung an SuSe oder ähnlichen Größenordnungen eher nicht.
Punkt 3
Ein Kernel-Update sollte schlicht einen anderen (den bisherigen) Weg
nehmen als Pakete, die _nicht_ einen Totalausfall verursachen können.
In meinem Fall kann ich mit Servern aufwarten, die z.B. in Bezug auf
Capi und VoIP mit bis zu 500 Anrufen/Ereignissen pro Tag aufwarten
können. Das ergibt ganz andere Blickwinkel als ein Server der in der
Woche 10 Anrufe verwurstet. Jürgen wäre nicht gut beraten, diese
Möglichkeiten auszulassen. (Macht er auch nicht!)
Punkt 4
Eventuell kann man ja mal kurz überlegen, warum hier kein
Aussenstehender an der Diskussion Teil nimmt. Leider liess sich in den
letzten Jahren ab und an mal feststellen, dass Anfragen und Probleme von
Nicht-Linux-Genies mit Polemik und Maßregelung beantwortet wurden und
werden. Übrigens ein Grund, warum ich selbst von einer intensiveren
Beteiligung absehe. Wenn ich auch die eine oder andere Frage von Usern
beantworten bzw. ANregungen zu Problemstellungen geben könnte, lasse ich
es meist sein, weil es mir zuwider ist, mit Fachausdrücken und
Abkürzungen um mich zu werfen, damit es "Hightech" klingt. Und klingt es
nicht Kompetent, wird es zerlegt, widerlegt oder verbogen.
Will sagen: wenn sich sämtliche dev-Diskussionen in den öffentlichen
Bereich verlagern und diesen mit Code-Schnipseln und Bash-Kommandos
pflastern, schreckt das den "kleinen Mann/Frau" möglicherweise nur mehr
von aktiver Beteiligung ab.
Ein kluger Mann sagte mal:
"Diese Reise ist ein Bus, der all die mit sich nimmt, die am Abfahrort
eingestiegen sind, aber mit zunehmender Fahrt das Zusteigen erschwert."
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Es grüsst hochachtungsvoll
******* T A N N E ********
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