[Eisfair] Endgültige Abkündigung der Kernel 2.4.x

Alexander Dahl lespocky at web.de
Fr Mär 15 10:01:33 CET 2013


Moin, 

Thomas Bork <tom at eisfair.org> schrieb:
> Du meinst uns auf den Dev-Treffen - die User hat keiner gefragt.

2007 war ich noch nicht im Verein, aus heutiger Sicht, hätte ich damals
schon dafür votieren sollen die Trennung zwischen internen Mailinglisten
und öffentlicher Newsgroup aufzuheben. Siehe meine andere Mail.

> Ich mag udev übrigens auch heute noch nicht.

In dem Fall muss man sich aber vermutlich den Gegebenheiten stellen.
udev ist de facto Standard unter Linux, ob es uns gefällt oder nicht.

>> Wäre nicht so gewesen, wenn man die Basis von 8.04 auf 10.04 oder 12.04
>> gezogen hätte. Gab keinen, der sich drum gekümmert hat, unmöglich wäre
>> das nicht gewesen. Es war nie der Plan ewig auf 8.04 zu verharren, aber
>> 2010 hatten wir allem Anschein nach nicht die Kapazität das Upgrade zu
>> machen und konnten so auch nicht die Erfahrung für die Migration von
>> 10.04 auf 12.04 sammeln.
>
> Wenn das nicht unmöglich ist/war, warum hat es denn keiner gemacht, der 
> ohnehin massgeblich eisfair-2 vorangetrieben hat und das System deswegen 
> am besten kannte?

Die Gründe sind vielfältig, aber hauptsächlich besteht hier das selbe
Problem wie bei anderen Freizeitprojekten auch. ;-)

>> Hätte man bauen können, so wie man für eisfair-1 ja auch Kernelpakete
>> gebaut hat, hätte man sich mit beschäftigen müssen, aber das wäre auch
>> keine Lebensaufgabe gewesen.
>
> Ich gewinne langsam den Eindruck, das alles ganz trivial ist, aber nur 
> keiner Bock darauf hatte - ach nee, ich keinen Bock drauf hatte.

Du wirst ungerecht.

> Und schon wieder:
> Ich werde langsam sauer. Ich komme mir vor wie bei Wünsch-Dir-Was, nur 
> dass sich dabei ständig jemand etwas von anderen wünscht, ohne selbst 
> etwas zu tun.
>
>> Warum hättest Du nicht? Ist auch nur Linux.
>
> Das ist ganz simpel:
>
> Ich bin schon lange Zeit in einer Situation, die es mir gebietet, mit 
> meinen Ressourcen (vor allem mit den zeitlichen) hauszuhalten.
> Ich habe schon damals gesagt, dass mir die Zeit fehlt, mich in komplett 
> neue Systeme einzuarbeiten.

Und da nennst Du selbst das Problem. Den anderen Entwicklern geht es
doch genauso wie Dir, es steht begrenzte Zeit zur Verfügung, es gibt
noch andere Dinge außer eisfair und jeder entscheidet hier, wie er die
nutzt.

> Übrigens:
> Aus diesem Grund (und nicht zuletzt auch deshalb, weil immer mal wieder 
> Skripte zum Zusammenbauen der Pakete im SVN ohne Absprache abgeändert 
> wurden) pflege ich meine Pakete nicht im SVN.

Dann tust Du Deine build-Skripte halt zusätzlich ins SVN.

>> eisfair-1 wäre abgekündigt worden. So what?
>
> Und bei eisfair-2 wären wir immer noch bei 4., weil es nach Deinen 
> Worten einfach nur keiner gemacht hat. Und dann wären eisfair-2 _und_ 
> eisfair-1 gestorben.

Da hast Du mich falsch verstanden. Man hätte eisfair-1 abgekündigt, wenn
man mit eisfair-2 soweit gewesen wäre, dass es eisfair-1 hätte
vollständig ersetzen können.

>> Mir liegt es eigentlich fern, hier schon wieder die ganzen hundert mal
>> diskutierten Geschichten anzufassen und "Stimmung zu machen", aber ich
>> habe ebensowenig Lust, dass die Entwickler jetzt in schlechtem Licht
>> dastehen, die nicht so viel Zeit und Energie in ihrer Freizeit hatten,
>> um eisfair-2 zu einem Erfolg werden zu lassen. Und ich mag ebensowenig
>> Dinge immer wieder richtig stellen müssen.
>
> Ich auch nicht.
>
> Was Du hier gerade getan hast, ist, die Schuld für das Scheitern von 
> eisfair-2 Holger und mir in die Schuhe zu schieben. Das zum Thema 
> "Stimmung machen" und "schlechtem Licht".
>
> Den Schuh ziehe ich mir nicht an.

Musst Du nicht und sollst Du auch nicht. Es ist auch nicht meine
Absicht, hier irgendjemanden (auch nicht zwei oder dreien) die Schuld in
die Schuhe zu schieben, damit würde man es sich viel zu einfach machen.

> Was heisst denn bitte schön "solange wir gemeinsam dran arbeiten"?

Das heißt beispielsweise, dass Code und Skripte im Repository landen,
dass Diskussionen mit allen geführt werden und nicht an den anderen
vorbei am Telefon (auch wenn das kurzfristig vielleicht effizienter
erscheinen mag), usw. 

> Auch hier bekomme ich von Befürwortern von udev einfach nur zu hören:
>
> "Das müssten wir jetzt in eisfair-1 haben."
>
> Statt darauf zu warten, dass jemand das implementiert, was er in vielen 
> Situationen für kontraproduktiv auf einem Server hält, wäre die 
> naheliegende Variante die Vorlage einer Implementation, die funktioniert 
> und bestehende Systeme nicht beeinträchtigt.

Niemand hat von Dir oder Holger direkt derartiges verlangt. Aber sieh's
mal so: wenn wir hier nicht kommunizieren, was gebraucht wird oder
vielleicht wünschenswert wäre, dann passiert's erst recht nicht. So ist
zumindest bekannt, woran jemand arbeiten könnte, der das Projekt
unterstützen will. An der Stelle sind sich auch alle einig, wie das
Vorgehen auszusehen hat: Zeug entwickeln, zum Testen vorbereiten, andere
testen und Feedback geben lassen und dann ist es irgendwann soweit, dass
es in die base rein kann oder halt ein eigenes Paket ist.

> Es geht einfach nicht, immer nur anderen zu erzählen, was sie tun sollen.
> Tun sie das nicht, sind sie nicht team-fähig und tun sie es und irgend 
> etwas funktioniert nicht, haben sie wieder den schwarzen Peter in der 
> Hand...

Meine Bitten und Forderungen bezogen sich AFAIR stets nur darauf die
entsprechenden Werkzeuge zur Zusammenarbeit aka Repository und
Bugtracker zu nutzen, weil das eben die Zusammenarbeit erleichtert und
ggf. vielleicht noch hilfreiche Skripte zur Verfügung zu stellen. Meine
persönliche (und da gab es nie Einigkeit im Team) Bitte an alle, auch
die Kommunikation der Entwicklung und das Repository selbst öffentlich
zu halten, habe ich stets an alle gerichtet. Dadurch wird
nachvollziehbar, was gemacht wurde und anderen erst ermöglicht Arbeit
fortzuführen, falls ein Entwickler das konkrete Projekt mal abgibt.
Soweit mir das möglich war, habe ich das stets so gemacht, alles
eingecheckt, Bugs im Bugtracker eingetragen, meine eigenen Fragen in der
NG gestellt, statt auf der ML. Ich lasse mir nicht vorwerfen, ich hätte
selbst nicht getan, was ich von anderen erbeten hätte.

Ich habe nie verlangt Entwickler x müsse Software y als Paket
bereitstellen oder an diesem und jenen konkreten Projekt arbeiten. Wenn
das so klang, dann wurde das falsch verstanden.

>> In diesem Sinne freue ich mich auch, den Nutzern am Wochenende in
>> Chemnitz unser immer noch tolles Konzept vorzustellen, auch wenn das
>> eine der wenigen Sachen ist, die ich in den letzten Jahren noch selbst
>> beigetragen habe. O:-)
>
> Schön, dass Du das noch machst - und das meine ich genau _so_.

:-)

Wohlgesonnene Grüße
Alex

-- 
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